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Posts Tagged ‘Robert Greene’

Lievsay, John Leon. „Robert Greene, Master of Arts, and Mayster Steeven Guazzo“. in Studies in Philology. 36 (1939)

Der Artikel beschäftigt sich mit der Art und dem Ausmaß der Rezeption Robert Greenes von Stefano Guazzos Cicvil Conversatione. Mamilla ist der früheste Text, der von diesem Dialog profitiert und sowohl Konzepte, als auch sprachliche Wendungen rezepiert. Greenes Satire der Mode italienischer Gentlemen seiner Zeit, die ihre Gebrechen und körperlichen Fehler mit Kleidung zu verbergen suchen, scheint sich gegen Guazzos Befürwortung solcher Praktiken zu richten. Dagegen sind sich beide Autoren in der Beschreibung von Schönheit als überwältigende Macht einig. Sie fordern auch auf, Vergnügen zu meiden, um nicht von Tugend abzuweichen. Eine sprachliche Entlehnung ist möglicherweise die Zeile :“ Choose not by the eye Mamillia, but by the eare…“, welche Guazzos Ratschlag, dass der Gegenstand der Liebe an seinen Worten und nicht an seinem Aussehen gemessen werden soll, aufgreife. Auf diese Weise stellt der Text Passagen aus beiden Texten gegenüber und zeigt Korrespondenzen auf. Direkte Zitate finden sich selten, so dass meiner Ansicht nach offen bleibt, ob Greene tatsächlich von Guazzo borgt oder nicht Beide Teil eines Diskurses sind, der ihnen ähnliche Aussagen zur Verfügung stellt.

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McNeir. Waldo F. „Traditional Elements of the Character of Greene’s Friar Bacon“. in Studies in Philology. 45(1948)

In Friar Bacon and Friar Bungay (1589) porträtiert Robert Greene mit Friar Bacon eine den Elisabethanern gut bekannte Gestalt. Der Philosoph und Wissenschaftler Roger Bacon aus dem 13. Jahrhundert war, wegen der ihm nachgesagten magischen Fähigkeiten, anscheinend bereits vorher Gegenstand von Volksbüchern und mündlichen Erzählungen geworden. Zwischen dem Theatertext und einer in einer späteren Fassung vorliegenden Romanze gibt es viele Gemeinsamkeiten. Die Gestaltung der Figur orientiert sich jedoch, darauf liegt der Schwerpunkt des Beitrags, an mittelalterlichen Ritterromanen, an Figuren wie z.B. „Merlin“ oder „Maugis“ (Die vier Haimondskinder). Greene vermeidet groteske Elemente, wie sie das Volksbuch kennt, beispielsweise die Überlistung des Teufels. Anstelle einer einfachen Herkunft ist „Friar Bacon“ von Adel. Er steht auf einer Stufe mit Prinzen und Königen. Ebenso widerspricht seine Gelehrsamkeit der populären Ablehnung der Universitätsbildung. Er ist kein Volksheld. Die ihm zugeschriebenen Kräfte folgen ebenfalls den mittelalterlichen Vorbildern. Der Schwerpunkt liegt auf der Beherrschung des Raumes und den prophetischen Kräften der Figur. „Friar Bacon“ kann Nahrung durch Magie erzeugen, Liebe beeinflussen und kriegerische Armeen paralysieren. Er erscheint als magischer Wohltäter der Menschheit, als „Guter Zauber“. Diesem Bild stehen Entwürfe wie Christopher Marlowes „Faust“ oder Shakespeares „Sturm“ entgegen.

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Weld, John. Some Problems of Euphuistic Narrative. in Studies of Philology 45 (1948)

Der Beitrag analysiert die Beziehung zwischen Robert Greenes Mamillia (1580) und Henry Wottons Courtlie Controuersie of Cupid’s Cautels (1578). Das Verhältnis beider Texte zueinander verdeutliche Greenes Art euphuistisch zu schreiben. Wottons Buch selbst ist eine Übersetzung von Jacques D’Yvers Le Printemps D’Yver (1572). In Anlehnung an italienische Novellensammlungen unterhalten sich drei Ritter und zwei Damen über die Natur der Liebe und das Unglück einiger Liebender. Greene präsentiert dagegen einen (scheinbar) konkreten Fall. Aus der Vorlage entnimmt er viele Passagen aus den Konversationen, um seine Figuren zu charakterisieren. Die Liebesdialoge werden zerpflückt und zu figurenspezifischen Aussagen. Sprachlich werden die Passagen insofern verändert, dass Greene mehr Alliterationen verwendet. Zudem scheint er Teilsätze auszubalancieren. Er bearbeitet die Vorlage syntaktisch. Weld sieht in Greenes Bezug eine deutliche Abhängigkeit des Euphuismus von italienischen questions d’armore. Wie in diesen Debatten äußern die Figuren keine individuellen Befindlichkeiten, sondern repräsentieren allgemeine Standpunkte. Gleichzeitig zeige Greenes Adaption, wie problematisch dieses Verfahren geworden ist. Die Konversation wird nicht als Ganzes übernommen, sondern in eine Geschichte übersetzt. Greene verbindet zwei verschiedene Denkweisen.

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