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Atkinson, Dorothy F. „The Wandering Knight, the Red Cross Knight and Miles Dei“. in Huntington Library Quarterly. 7:1/4 (1943/44)

Das Quarto The Wandering Knight (1581) ist der Aufmerksamkeit der Forschung zum Publikationszeitpunkt des Beitrages anscheinend entgangen. Dabei könnte es in Beziehung zu Edmund Spensers The Faerie Qveene stehen. Le Voyage du Chevalier errant, wie der Titel des Originals lautet, wurde 1557 in Antwerpen als Text von Jean Cartigny herausgebracht. Über den Verfasser ist, außer das er Professor für Theologie war und vorwiegend im Kloster lebte, wenig bekannt. Von dem englischen Übersetzer, der seine Übersetzung Francis Drake widmete, weiß man nur den Namen: William Goodyear of Southhampton.

Zum Inhalt:

25jährig entscheidet sich der „Wandering Knight“ (WK) die Welt zu bereisen. Er teilt seine Absicht „Folly“ mit, die in seinem Haus lebt und ihn begleiten will. Mit ihm reist auch Evil-Will, ein Freund von „Folly“, der für die Rüstung verantwortlich ist. An einer Weggablung treffen sie auf zwei Frauen, die beanspruchen „Felicity“ zu sein. Bei der einen handelt es sich um „Voluptuousness“ und bei der anderen um „Wisdom“. Von „Folly“ beraten entscheidet sich WK für die Wolllust. Er wird von ihr zum Palast der irdischen Glückseligkeit geführt, der sich unter der Herrschaft von Luzifer und seiner Tochter befindet. Elf Tage wird er kostspielig unterhalten. Am 12. Tag verschwindet der Palast und WK fällt in die Hölle, aus der er, von großer Furcht befallen, durch „Gods Grace“ befreit wird. Sie bringt ihn in die School of Repentance, wo er christliche Lebensführung studiert und sein Wissen perfektioniert. Ein Einsiedler, „Good Understanding“, zeigt ihm die himmlische Stadt als Belohnung, in der zu wohnen WK begehrt. Das Aufenthaltsrecht wird ihm nach seinem Tod gewährt werden, wenn er in der Zwischenzeit „Lady Perseverance“ heiratet.

Im Text dient die Handlung der Romance als Anlass für moralische Ausführungen. WK erhält z.B. im Anschluss an seinen Besuch im Himmel Gebetsanleitungen und Lebensregeln. Insgesamt 11 der 33 Kapitel sind durch moralischen Kommentar geprägt, sechs davon entfallen auf die Darstellung der himmlischen Tugenden. The Wandering Knight scheint Pilgrim’s Progress und Stephen Bunyans The trauayled Pylgreme beeinflusst zu haben. Die Autorin legt den Schwerpunkt ihrer Analyse auf die bis zu dem Zeitpunkt unbeachtete Beziehung zu The Faerie Qveene. Spenser hatte anscheinend sowohl die Gelegenheit – das Buch erschien in englischer Übersetztung ein Jahr nach Ankündigung seines Vorhabens -, als auch Interesse an der mystischen Konzeption. An diese allgemeinen Überlegungen wird ein Motivvergleich angeschlossen. Cartignys Held ist 25 Jahre alt, stark und wild. Spenser stellt im ersten Buch einen „clownish young man“ ins Zentrum. Beide begeben sich aus einer Laune heraus auf Reisen. Sie absolvieren ähnliche Stationen auf ihrem Weg, teilweise unter entgegengesetzten Vorzeichen. WK wird von Folly begleitet, während der Red Crosse Knight Una (Truth) als Reisegefährtin zugewiesen bekommt. Allerdings überwiegen mit dem Eintritt in den „Wood of Error“ die Gemeinsamkeiten. Die Darstellung gehört jedoch zum Allgemeinwissen der Renaissance. Die Neuerung wäre, so Atkinson, in der Auszeichnung der episodischen Struktur als Prodigal-Son-Plot (Verlassen der Heimat, Luxusleben in der Fremde, Verzweiflung, Rückkehr) zu sehen. Entscheidend ist, dass der Aufbruch zur Pilgerfahrt, im Gegensatz zur Tradition negativ betrachtet wird.

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