Draper, John W.“The Melancholy Duke Orsino“. in Institute of the History of Medicine Bulletin. 6 (1938)
„Duke Orsino“ in Twelfth Night erfüllt alle Voraussetzungen aus Robert Burtons Anatomy of Melancholy, um melancholisch zu werden. Er ist jung, in der Büte seiner Jahre, nobel und lebt ohne sinnvolle Beschäftigung. Zudem wird seine Liebe von „Olivia“ nicht erwiedert. Der Theatertext greife typische Beschreibungsmuster auf. Melancholie wird durch die Augen ausgelöst und befällt Leber, Herz und Gehirn. Sie verursacht Schmerzen und wird als verzehrendes Feuer erfahren. Dauert die Krankheit an, verändert sich die bisherige Lebensweise. „Orsino“ wird unzivilisiert, wechselhaft und sucht die Einsamkeit. Mögliche Linderung verspricht das Jagen oder ein Gespräch mit einem Freund. Gelingt es die Liebe auf jemand anderen zu lenken, ist sogar Heilung möglich. Shakespeares Darstellung beschreibe lediglich die physische Verfassung des Liebenden. Motive platonischer oder höfische Liebe würden sich im Text nicht finden, ist die Ansicht des Autors.