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Posts Tagged ‘Kleidung’

Rose, Mark. Sidney’s Womanish Man. in Review of English Studies. XV (1964)

Der Artikel beschäftigt sich mit der Bedeutung des Transvestismus in Sydneys Arcadia. Die Figur „Pyrocles“ verkleidet sich aus Liebe als Amazone, um ihrer Geliebten nahe zu sein. Viele Kritiker haben daran Anstoß genommen, weil „Pyrocles“ gleichzeitig als perfekter Liebender gelten soll. Andere verweisen auf die frühneuzeitliche Faszination am Geschlechterrollentausch. Allerdings kämen als Männer verkleidete Frauen weitaus häufiger in der Literatur vor. Die Vertreter dieser These übersähen die zeitgenössische Kritik an zu weiblichen Männern. John F. Danby argumentiere für „Pyrocles“ als Mischung der besten männlichen und femininen Qualitäten. Der Artikelautor Mark Rose sieht dagegen in „Pyrocles“ einen geschickt inszenierten Skandal für den Leser. Die Verkleidung markiert, seiner Ansicht nach, eine Abweichung. In Sydneys Arcadia wird die Position vertreten, dass Männlichkeit in der Beherrschung der Leidenschaften durch Vernunft besteht. Liebe wird als Störfaktor verstanden, die diese Herrschaft gefährdet. Insbesondere soll die leidenschaftliche Liebe ausgeschlossen werden. „Pyrocles“ wäre von der lustbestimmten Liebe ergriffen, seine Vernunft beiseite gefegt und damit auch seiner Männlichkeit verlustig gegangen. Sein Kleider- und Namenswechsel sind Ausdruck dieser intellektuell-emotionalen Verirrung. Indem er als Amazone erscheint, biete er gleichsam ein Sinnbild für eine verkehrte Welt, in der Frauen über Männer herrschen.

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Mansel, Philip: Dressed to Rule. Royal and Court Costume from Louis XIV
to Elizabeth II
. 2005

(Synopsis d. Rez. von Kirsten O. Frieling, H-Soz-u-Kult)

Die Studie fokussiert auf die Bedeutung von Kleidung für die Analyse vergangener Gesellschaftsformen. Als Teil der symbolischen Kommunikation bieten Kleidungspraktiken Einblicke in das Selbst- und Fremdbild von Individuen und sozialen Gruppen. Insbesondere werden Hofgesellschaften mittels Einzelfallstudien untersucht. Das Buch umfasst einen Zeitraum von ca. 300 Jahre und beginnt mit dem Ende der hier als Schwerpunkt gesetzten Periode, mit Karl II. und Ludwig XIV. Neben der politischen Funktion von Kleidung werden auch ökonomische Aspekte berücksichtigt. Auch finden sich Beiträge zur Rezeption von höfischen Kleidungsstandards.

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