Walsham, Alexandra. Charitable Hatred. 2006
(Synopsis d. Rez. von Lisa Mc Clain, H-Albion)
Das Buch werbe für ein zyklische Betrachtung der Geschichte als Folge von Intoleranz und Akzeptanz gegenüber verschiedenen religiösen Einstellungen. Bisher gingen die Historiker von einer linearen Entwicklung aus, in der eine dogmatische Grundhaltung der Kirche einer zunehmend toleranteren Einstellung weiche. Walsham sähe Toleranz und Zensur in einem ständigen Konflikt in unterschiedlichen Bereichen der menschlichen Kultur. Das Verhältnis der beiden Pole werde ständig revidiert und neujustiert. In gleicher Weise wären ähnlich dichotome Kategorien wie Gemeinsames und Feindliches oder Widerstand und Anpassung zu hinterfragen. Konkret wird mit diesem Ansatz die Anahme, dass die Reformation den Weg für mehr Toleranz bereitet habe, kritisiert. Hier wird vor allem auf die Ergebnisse von Forschungen über die Toleranzpolitik der mittelalterlichen Kirche zurückgegriffen. Theoretisch steht die Zeit von 1530 (Bruch mit Rom) bis 1689 (Act of Toleration) ins Zentrum der Studie. Die Darstellung bezieht im Unterschied dazu auch den Lollardenaufstand im 14. Jahrhundert und Ereignisse im 18. Jahrhundert ein. Auf Grund des Themas finden viele dissidente, religiöse Gruppen, wie z.B. die Lollarden oder die Wiedertäufer Berücksichtigung. In ähnlicher Weise basiert die Untersuchung auf sehr unterschiedlichen Quellen, um so das spezifische Verhältnis von Toleranz und Verfolgung in heterogenen Kontexten zu beschreiben.
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